Was ist HRC?
Auf der Suche nach dem passenden Messer bist Du mit Sicherheit schon einmal über die Abkürzung HRC gestolpert.
Viele Messerhersteller geben die Härte der Messerklinge in HRC an – die Schweizer Taschenmesser von Victorinox verfügen zum Beispiel über eine Härte von 56 HRC.
Doch was genau bedeutet HRC eigentlich? Und warum solltest Du vor dem Kauf eines Messers überhaupt auf die Härte der Klinge achten?
Fangen wir doch am besten bei der Abkürzung an sich an. HRC oder auch Rockwell ist eine international gebräuchliche Maßeinheit, um zum Beispiel die Härte einer Messerklinge (oder anderen Werkstoffen) zu bestimmen.
Das HR seht für “Hardness Rockwell” oder “Härte nach Rockwell” das C gibt dabei die Skala an und nach welchem Prüfverfahren genau getestet wurde. Bei einer Klinge wird üblicherweise nach Skala C gemessen, es gibt aber noch viele weitere Skalen.
Häufige Fragen zu HRC
1. Wie wird die Rockwellhärte gemessen?
Es gibt für die unterschiedlichen Werkstoffe auch unterschiedliche Skalen. Bei dünnen Materialien ist zum Beispiel die Skala A (HRA) beliebt. Da die meisten Messerklingen nach der Skala C geprüft werden, gehe ich in diesem Artikel nur auf das entsprechende Prüfverfahren ein.
Es wird ein Diamantkegel mit einem 120 Grad Spitzwinkel und eine Prüfvorkraft von 98,0665 Newton verwendet. Die Prüfzusatzkraft liegt bei Skala C bei 1372,931 Newton.
Danach wird geschaut, wie tief der Diamantkegel in den Werkstoff eindringt. Die verbleibende Eindringtiefe wird gemessen. Die Rockwellhärte wird dann mit folgender Formel berechnet:
HRC = 100 – t/0,002 mm
Dabei steht t für die Eindringtiefe (in Millimeter) des Prüfkörpers in den Stahl. Dringt der Prüfkegel also 0,1 mm in den Stahl ein, dann ergibt sich nach dieser Formel:
100 – 0,1/0,002 = 50 HRC
2. Bestimmt die HRC Härte auch die Schnitthaltigkeit?
Ja, denn die Härte eines Stahls hat einen großen Einfluss darauf, wie lange die Messerklinge scharf bleibt.
Dabei solltest Du allerdings nicht die Schärfe an sich mit der Schnitthaltigkeit verwechseln. Ein Messer mit einer geringeren Härte kann ebenfalls scharf wie eine Rasierklinge sein, die Klinge behält die Schärfe nur mit fortlaufender Nutzung nicht lange.
Die Schnitthaltigkeit hängt aber nicht nur von der Härte der Klinge ab, sondern auch vom Schliff an sich und weiteren Faktoren. Grundsätzlich lässt sich aber ein Qualitätsunterschied in der Praxis feststellen, zwischen einer harten oder weicheren Klinge.
3. Welche Rockwellhärte ist am besten?
Vorweg: Bei der Rockwell Härte gilt nicht desto mehr, desto besser. Denn mit zunehmender Härte wird die Klinge auch spröde. Die Messerklinge lässt sich dann nicht nur schwerer Herstellen, sondern ist auch im Alltag zerbrechlicher und unflexibel.
Es muss immer ein Gleichgewicht zwischen Schnitthaltigkeit der Klinge und Lebensdauer gefunden werden. Dazu kommen noch Faktoren wie:
- Stärke der Klinge
- Länge der Klinge
- Form der Klinge (besonders die Spitze)
- Einsatzgebiet des Messers
- Art des Schliffes
Dazu kommt, dass ein Messer mit hoher Härte logischerweise nicht so einfach nachgeschliffen werden kann.
Ab einer Härte von 60 HRC solltest Du Dein Messer besser mit einem Diamant-Messerschleifer bearbeiten. Dafür eignen sich die Diamantschleifsteine von DMT am besten.
Wie bereits gesagt, gibt es viele unterschiedliche Faktoren, welche festlegen welche Härte eine Klinge haben sollte.
Trotzdem habe ich hier eine kurze Tabelle für Dich zusammengestellt, die Dir einen kurzen Überblick über die Qualität der Messer je nach HRC Härte verschaffen sollte:
- 50-56 HRC: Normales Küchenmesser, Schweizer Taschenmeser oder ähnliches
- 56-60 HRC: Hier handelt es sich bereits um ein Messer mit mittlerer Qualitätsstufe
- 60-63 HRC: Hochwertige Messer mit einer guten Schnitthaltigkeit
- 63-68 HRC: Luxus-Messer mit einer extremen Schnitthaltigkeit – häufig Carbonstahl mit spezieller Beschichtung
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