Feuer machen mit einem Feuerstahl
Mit einem Feuerstahl kannst Du innerhalb von wenigen Minuten Dein Lagerfeuer entfachen. Das Ganze funktioniert viel einfacher, als Du denkst.
Und Feuerstahl hat einen großen Vorteil: Er ist extrem robust, solide und funktioniert auch bei Nässe problemlos. Außerdem macht es viel mehr Spaß mit dem Feuerstahl zu zündeln.
Doch wie genau funktioniert der Feuerstahl? In diesem Artikel erkläre ich Dir im Detail, wie Du mit einem Feuerstahl ein Lagerfeuer entfachen kannst – auch wenn Du ein blutiger Outdoor-Einsteiger bist.
Ich werde Dir gleich im Detail (mit Video) zeigen, wie Du nur mit einem Messer und einem Feuerstahl ein Lagerfeuer starten kannst. Dochhoer vorab eine Schritt für Schritt Anleitung als Zusammenfassung.
Wie Du den Feuerstahl richtig benutzt - Schritt für Schritt Anleitung
Eins möchte ich von Anfang an klarstellen: Es gibt nicht die eine, absolut beste Art, mit dem Feuerstahl ein Feuer zu entfachen. In der folgenden Schritt für Schritt Anleitung zeige ich Dir nur, wie ich es am schnellsten und zuverlässigsten schaffe ein Lagerfeuer mit dem Feuerstahl zu starten.
1. Sammle trockenes Zunder
Das richtige Zundermaterial ist die Basis für Dein Lagerfeuer.
Mein Tipp: Wenn Du mehrere Nächte in der Wildnis unterwegs bist, dann macht es sinn trockenes Zunder zum Beispiel in einer Plastiktüte bei Dir zu tragen. Denn insbesondere nach einer Tagelangen Regenphase ist es nicht einfach in der Natur geeignetes Zunder zu finden.
2. Zunder windgeschützt stapeln
In der Wildnis ist es nicht immer leicht Dein Zunder vor dem Wind zu schützen. Es gibt hier im Grunde aber zwei Möglichkeiten: Entweder Du setzt Dich beim Feuer starten so hin, dass Du selbst, bzw. Dein Rücken als Windschutz dienst und / oder Du verwendest Steine oder Baumrinde, um den Zunder noch besser von dem Wind abzuschirmen.
3. Messer fixieren
Ich fixiere das Messer gerne, indem ich die Klinge zum Beispiel fest in den Boden ramme. Auf diese Art und Weise muss ich das Messer nicht in der Hand halten, während ich mit dem Feuerstahl die heißen Funken erzeuge.
Mit dieser Technik hast Du eine Hand frei, mit der Du zum Beispiel schnell weiteren Zunder, der selbstverständlich in der Nähe liegen sollte, den Flammen zuführen kannst.
Diesen Schritt würde ich in erster Linie Einsteigern empfehlen. Wenn Du nach einiger Zeit mehr Erfahrung gesammelt hast, klappt es mit Sicherheit auch aus der Hand.
4. Zunder nah am Messer platzieren
Die Funken eines Feuerstahls glühen nur sehr kurz, deshalb ist es sehr wichtig, den Zunder so Nah wie möglich an die Quelle der Hitze zu bringen.
Das ist ein weiterer Vorteil, wenn Du Dein Messer fest fixierst: Das Messer verrutscht nicht und Du kannst den Zunder perfekt Platzieren und die Position zur Not anpassen, weil die Funken immer den gleichen Weg hinter sich lassen.
5. Feuerstahl zuerst langsam abreiben
Das ist ein echter Profitipp, welcher Dir gerade als Anfänger sehr gelegen kommen wird: Wenn Du nur ganz langsam Metallsplitter von Deinem Feuerstahl abreibst, dann entzünden sich diese zunächst nicht.
Diese kannst Du einfach zum Zunder mit dazu geben bzw. Du reibst den Feuerstahl direkt über dem Zunder ab. Der Trick funktioniert so: Wenn die Metallsplitter im Zunder liegen, entzünden diese sich gleichzeitig und direkt im Zunder. Dadurch wird mehr Hitze auf einem kleinerem Raum frei.
Ich reibe 3-5 Mal langsam den Feuerstahl an, bevor ich zünde. Am Anfang kannst Du auch ruhig mehr Metallsplitter dazugeben, denn es wird so leichter das Zundmaterial zu entfachen.
6. Feuerstahl schnell über scharfe Kante ziehen
Jetzt kommen wir zum eigentlichen zündeln. Eigentlich ist das ganze selbsterklärend: Du reibst den Feuerstahl an dem scharfkantigen Teil des Messerrückens, sodass einige Funken sprühen.
Achte darauf, dass Du den Feuerstahl nicht zu nah an Deinem Griff abscharbst, gerade bei einem Kunststoffgriff kann es sonst bleibende Schäden hinterlassen.
7. Die Flamme immer weiter füttern
Ist die erste Flamme zu sehen musst du schnell handeln. Leg Dir also direkt ausreichend Material zurecht. Es gibt nichts ärgerlicheres, als das die Flamme beim starten eines Lagerfeuers wieder erlischt.
Arbeite Dich immer langsam vor. Gebe nicht direkt ein großes Holzstück dazu, dafür sind die Flammen meist nicht heiß genug oder brennen nicht lange genug. Gebe dem Zunder stattdessen immer mehr leicht brennbaress Material hinzu, wie zum Beispiel Baumrinde, Birkenrinde eignet sich am besten. Erst wenn die Flamme groß genug ist, kannst Du ein Holzstück dazugeben.
Alternativ kannst Du auch ein ganzes Lagerfeuer vorbereiten und dann einen Anzünder (oder ein größeres Holzstück) am Zunder entfachen und unten in das aufgebaute Lagerfeuer legen.
Top 3 Messer mit einem Feuerstahl
1. Morakniv Companion Spark
Vorweg: Da dieses Messer besonders bei Survival Einsteigern sehr beliebt ist, habe ich ein ausführliches Review zum Morakniv Companion verfasst.
Das Morakniv Companion Spark ist ein preiswertes Outdoormesser mit einem Feuerstahl, welcher clever in den Griff integriert wurde.
Das Messer verfügt über eine Klingenlänge von 10,5 cm und lässt sich dank des skandinavischen Schliffes einfach & schnell nachschärfen.
Die Klinge aus rostfreiem Edelstahl ist 2,5 mm dick und am Klingenrücken scharf angeschliffen – so funktioniert der Feuerstahl wunderbar.
Mein einziger Kritikpunkt: Der Feuerstahl ist mir beim batonieren abgebrochen. Willst Du grobe Arbeiten erledingen, dann nimm den Feuerstahl lieber vorher aus dem Griff oder besorge Dir ein Messer, bei dem der Feuerstahl nicht im Griff, sondern zum Beispiel an der Messerscheide befestigt ist.
Mein Fazit: Für nur 30 Euro bekommst Du hier ein solides Bushcraft Messer, mit dem Du wunderbar ein Lagerfeuer starten kannst. Hier kannst Du das Morakniv Companion Spark auf Amazon kaufen.
2. Gerber Bear Grylls Ultimate Pro Knife
Aus einer Zusammenarbeit zwischen Gerber und dem weltbekannten Survivalexperten Bear Grylls ist dieses hochwertige Survival Messer entstanden.
Das Messer zeichnet sich durch eine 12 cm lange Klinge mit Drop-Point Spitze aus. Das Messer ist in der Full-Tang Bauweise gefertigt und daher ausgesprochen robust.
Der Griff des Outdoormessers ist schön ergonomisch geformt und dank einer TPE Beschichtung sehr rutschfest – auch bei Nässe.
Du kannst das Gerber Bear Grylls Outdoor Messer für etwa 120 Euro hier auf Amazon kaufen.
3. Morakniv Uni Outdoormesser
Das Morakniv Uni ist quasi der große Bruder des Companion Spark. Der rutschfeste Griff, der Schliff und die Klingenform sind sehr ähnlich.
Der entscheidende Unterschied: Bei diesem Outdoormesser ist der Feuerstahl an der Messerscheide befestigt. Dadurch bleibt der Griff massiv und dementsprechend solide.
Außerdem ist die Klinge bei diesem Messer mit einem Durchmesser von 3,2 mm etwas solider.
Dieses Messer kostet etwa 60 Euro – bietet Dir also eine herrausragende Preis-Leistung. Hier kannst Du das Morakniv Uni auf Amazon kaufen.
Häufig gestellte Fragen zum Feuerstahl
Wie lange hält der Feuerstahl?
Die meisten Feuerstähle schaffen 5000 bis über 12.000 Zündungen, bis das Material aufgebraucht ist.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Du tausende Lagerfeuer mit nur einem Feuerstahl entfachen kannst. Insbesondere als Feuerstahl Anfänger wirst Du einige Zündungen benötigen, bis der Funke wortwörtlich überspring.
Ein Feuerstahl reicht trotzdem für sehr viele Outdoor Abendteuer.
Komkret kommt es dabei allerdings auf die Größe & Qualität des Feuerstahls an. Die meisten Hersteller geben übrigens in der Produktbeschreibung an, wie viele Zündungen mit dem Feuerstahl möglich sind.
Kann ich den Feuerstahl auch als Ersatz nachkaufen?
Selbstverständlich. Du kannst auf Amazon Feuerstahl sogar einzeln kaufen. Feuerstahl gibt es als Schlüsselanhänger oder sogar als größeren Stab/ Block.
Meist ist ein scharfkantiges Metallstück im Lieferumfang enthalten, sodass Du den Feuerstahl direkt verwenden kannst. Meiner Meinung nach solltest Du einen Feuerstahl mit Griffstück wählen, denn diese lassen sich leichter greifen, während die Stangen – insbesondere bei Nässe oder Schwitzigen händen – schwer zu fassen sind.
Kann ich mit jedem Messer den Feuerstahl verwenden?
Nein, nicht mit jedem Messer kannst Du den Feuerstahl verwenden. Ein Feuerstahl braucht immer auch eine scharfe Kante, um zu funktionieren. Das ist ja auch gut so, sonst würde sich der Feuerstahl ja bei jeder Gelegenheit in Deiner Hosentasche oder im Rucksack entzünden.
Es gibt aber eine einfache Lösung: Die meisten Messer verfügen über einen abgerundeten Klingenrücken. Du kannst einfach diese Abrundung mit einem Schleifstein bearbeiten und so den Klingenrücken scharfkantig schleifen.
Am besten funktioniert das bei einem Messer mit einem breiten Klingenrücken. Mit einem dünnem Küchenmesser wird das wohl schwierig werden den Feuerstahl zu verwenden.
Mein Fazit zum Feuerstahl
Ist der Feuerstahl wirklich sinnvoll? Über die Notwendigkeit eines Feuerstahl streiten sich die Survival Liebhaber sehr gerne. Am Ende bleibt der Feuerstahl wohl eine nette Spielerei. Zumindest in Mitteleuropa wirst Du mit einem Feuerzeug im Rucksack und einem Ersatz in der Hosentasche wohl besser zurechtkommen.
Der einzige wirkliche Vorteil: Im Gegensatz zum Feuerzeug oder zu Streichhölzern kann der Feuerstahl nicht zerstört werden. Wasser kann dem Stahl nichts anhaben und es gibt keine komplexe Mechanik, wie bei einem Feuerzeug, die versagen könnte.
Außerdem ist es bei Wind nach meiner Erfahrung mit etwas Übung leichter den Feuerstahl zu verwenden, als ein Feuerzeug, denn die Funken sind auch bei Wind extrem heiß, während die Flamme eines Feuerzeugs direkt ausgeht.
Für etwa 10 Euro kannst Du mit einem Feuerstahl aber nichts falsch machen. Ein Feuerstahl ist kompakt und leicht. Er macht Spaß und es ist in der Not immer besser zu wissen, dass man noch ein Backup dabei hat.
Vorteile
- Quasi unzerstörbar
- Kompakt & leicht
- Bereitet viel Spaß
- Bei Wind empfehlenswert
- Auch bei Nässe funktionstüchtig
Nachteile
- Dauert länger als ein Feuerzeug
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